Coastal Forces in Paper
Der britische Unternehmer Noel Macklin, Gründer und Inhaber der Fairmi-le Marine Company, hatte mit dem Fairmile A-Typ bewiesen, daß Küsten-schutzboote im Baukastensystem hergestellt werden konnten. Der Typ A zeigte aber Schwächen im Dienstbetrieb, hauptsächlich durch die ungünstige Rumpfform. Da die britische Marine dringend Küstenschutzboote benötigte entwickelte William Holt, Chefdesigner der Admiralität, einen Nachfolgetyp. Dieser war durch eine geänderte Rumpfform seetüchtiger und auch etwas länger als der A-Typ. Obwohl dieser so genannte Fairmile B-Typ ursprünglich als Patrouillenboot konstruiert wurde, eignete er sich durch das durchdachte Design für viele Einsatzzwecke in der englischen Marine. Durch ein standardisiertes System von Halterungen konnte die Bewaffnung innerhalb von 48 Stunden an unterschiedliche Aufgaben wie Patrouillenboot, U-Jäger, Kanonenboot, Minensucher oder Minenleger angepasst werden.
Die Boote hatten zwei Hall-Scott Defender Benzinmotoren mit je 650PS, die Höchstgeschwindigkeit betrug 20 Knoten und die Reichweite bei mittlerer Geschwindigkeit 1500 Seemeilen.
Nach dem bewährten Fairmile-Prinzip wurden die Bausätze von Möbelfabriken, Schreinereien und sogar Klavierherstellern im Landesinneren vorgefertigt, per Lastwagen zu den Werften gefahren und dort zusammengesetzt. Insgesamt wurden 668 Bausätze ausgeliefert, aber da einige Boote während des Baus verloren gingen wurden ca. 650 Stück tatsächlich gebaut.
Technische Daten:
Länge: | 34,20m |
Breite: | 5,60m |
Tiefgang: | 1,60m |
Verdrängung: | 85t |
Geschwindigkeit: | 20ktn |
Besatzung: | 2 Offiziere, 16 Mann (variabel nach Einsatzzweck) |
Insgesamt gebaut: | ca. 650 |
Als im Jahre 1941 eine deutsche Invasion in England drohte, wurden ca. fünfzig Fairmile Bs mit Torpedos ausgerüstet, um gegen eine evtl. Invasionsflotte eingesetzt zu werden. Die 21in Rohre stammten von US lend-lease Zerstörern der „Town“-Klasse aus dem 1. Weltkrieg. Es wurden spezielle Halterungen konstruiert und die Torpedorohre darauf befestigt. Als die Invasionsgefahr gebannt war, wurden die Torpedos bis auf wenige Ausnahmen wieder ausgebaut.
Die Bewaffnung der Torpedo Boote bestand aus
Die Konstruktion dieses Modells sowie die Angaben über das Original stützen sich auf folgende Quellen:
Fairmile Bs of the Royal Canadian Navy
Imperial War Museum: The Story of the Fairmile Patrol Boat (Video)