Coastal Forces in Paper
CHANT Class Tanker (1944)
HISTORISCHER HINTERGRUND
Zur Unterstützung der geplanten Landung in der Normandie benötigte England Anfang 1944 eine große Zahl von Versorgungsschiffen und Tankern. Dies führte zur Konzeption der CHANT Tanker (Kurzform für „Channel Tanker“), die im Baukasten-System aus vorfabrizierten Elementen gefertigt wurden. Die für den Bau verwendeten Stahlplatten waren aus Gründen der Vereinfachung völlig plan oder nur in einer Richtung gebogen (ideal für Kartonmodellbauer!), diese Teile konnten auch von kleineren Betrieben rasch produziert werden. Insgesamt bestand ein Tanker aus 28 Sektionen, die mit Lastwagen zu den Werften transportiert und dort zusammengeschweißt wurden, anschließend wurden die Schiffe ausgerüstet und einsatzbereit gemacht.
Die Chants hatten einen Flachboden, mit dem sie auf Sandstrand aufsetzen und leichter entladen werden konnten. Der Rumpf war doppelwandig und verfügte über vier separate Tanks. Von den 68 geplanten Schiffen wurden aufgrund geänderter Rahmenbedingungen 43 als Tanker fertiggestellt, die restlichen 25 wurden als Frachter gebaut.
Fünf englische Werften bauten die 68 Chants in Rekordzeit zwischen Februar und Mai 1944, fünf Schiffe gingen während des Krieges verloren. Die Chants wurden nach Kriegsende verkauft, einige Exemplare fuhren noch bis in die 1990er Jahre.
Technische Daten:
| Länge: | 45,14m |
| Breite: | 8,23m |
| Tiefgang: | 2,57m |
| Verdrängung: | 401t |
| Geschwindigkeit: | 7,5ktn |
| Besatzung: | variabel |
MODELL
Das Modell zeigt einen typischen Chant-Tanker, wie er bei der Invasion in der Normandie eingesetzt wurde. Bewaffnet waren sie mit 20mm Oerlikon-Luftabwehrgeschützen auf aufgeständerten Plattformen am Heck und mittschiffs sowie leichten MGs auf der Brücke.
Durch Weglassen der Bewaffnung kann der Tanker auch als Zivilfahrzeug gebaut werden.
Die Konstruktion dieses Modells sowie die Angaben über das Original stützen sich auf folgende Quellen:
• Model Shipwright Nr. 142, “Fixity (1944) A prefabricated motor coaster”, Modeller’s Draught, James Pottinger
• Fotos eines Modells im Science-Museum, South Kensington, London
