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Coastal Forces in Paper

Admiralty 61.5ft Motor Fishing Vessel

HISTORISCHER HINTERGRUND

Im zweiten Weltkrieg erforderte die Versorgung der britischen Flotte in Häfen und Stützpunkten an der ausgedehnten Küstenlinie Großbritanniens und im Ausland eine Vielzahl von Fahrzeugen. In den ersten Kriegsjahren übernahmen diese Aufgabe zahllose requirierte private Fischereifahrzeuge und Yachten. Mit zunehmender Kriegsdauer litten diese Boote aber immer mehr unter der Beanspruchung durch die raue See und den ständigen Dienst. Die Admiralität beschloß daraufhin im Jahr 1942, eine eigene Serie von Dienstfahrzeugen in Auftrag zu geben. Dieser Typ sollte einerseits für Flotten- und Hafendienste, aber nach dem Krieg auch für die dann neu aufzubauende Fischereiflotte geeignet sein. Bald erkannte man aber, daß ein Fahrzeug alleine die unterschiedlichen Interessen der britischen Fischer in den verschiedenen Landesteilen nicht abdecken konnte. William Holt, damals DNC (Director of Naval Construction), entwickelte daher in Zusammenarbeit mit regionalen Fischereivertretern vier Typen von Motor Fishing Vessels (MFV), die nach dem Krieg auch als Fischkutter eingesetzt werden konnten:

  • ein 45ft (14m) Boot für die Ringnetz-Fischerei
  • ein 61.5ft (20m) und ein 75ft (23m) Boot für die schottische Ostküste sowie
  • ein 90ft (28m) Boot für East Anglia.

Weitere Bilder

Die hölzernen Boote wurden auf kleinen Werften überall in Großbritannien und in den Dominions gebaut, oftmals mit regionalen Besonderheiten. Dabei kam zugute, daß die Bauaufträge der hölzernen Motor-Minesweeper (MMS) in dieser Zeit langsam ausliefen und die Werften wieder Kapazitäten frei hatten.

Die MFVs erwiesen sich als sehr seetüchtige Fahrzeuge, die die zugewiesenen Aufgaben erfüllen konnten. Nach Kriegsende wurden viele in der Fischerei eingesetzt und prägten noch lange das Bild in den englischen Häfen. Etliche MFVs sind auch heute noch im Einsatz.

Der 61.5ft Typ gilt bei vielen als das gelungenste Design der MFVs. Das Boot war klein genug, um als Deckladung auf Frachtern transportiert werden zu können, aber als die Boote in Dienst gestellt wurden, mussten sie oft mangels Transportkapazität aus eigener Kraft ihren Einsatzort erreichen. Daher sah man bei einigen MFVs auch eine Hilfsbesegelung. Die Dieselmotoren kamen von Kelvin, Lister, Gray oder Widdop und hatten zwischen 88 und 120PS, die Geschwindigkeit lag zwischen 8 und 9 Knoten. Insgesamt wurden 261 Boote in Großbritannien in Auftrag gegeben, weitere 85 in Südafrika und 96 in Australien. Berücksichtigt man die Stornierungen bei Kriegsende, so sind rd. 400 Boote gebaut worden.

Technische Daten:

Länge: 19,70m
Breite: 5,40m
Tiefgang: 2,80m
Verdrängung: 50t
Geschwindigkeit: 8-9ktn
Besatzung: 6 Mann
Insgesamt gebaut: ca. 400


Original-Bilder von MFVs


MODELL

Die Konstruktion dieses Modells sowie die Angaben über das Original stützen sich auf folgende Quellen:

  • Model Shipwright Nr. 91, S. 36-40, “Admiralty 61.5ft Motor Fishing Vessel”, James Pottinger
  • The Design and Construction of British Warships 1939-1945 Vol. 2, S. 125-134 “Admiralty Type Motor Fishing Vessels”, David K. Brown
  • Diverse Internet-Quellen


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